Beim Unternehmensbesuch von Oberbürgermeister Volker Holuscha, Stadträten und Vertretern der Verwaltung präsentierte die inetz, ein Unternehmen der eins energie in sachsen GmbH & Co. KG (kurz eins), am 2. April die modernisierten Räumlichkeiten am Mörbitzbach. „Ich freue mich, nach dem Abschluss der Umbauarbeiten und einigen Gerüchten in der Stadt wieder vor Ort sein zu dürfen“, sagte der Oberbürgermeister.
Empfangen wurde die Delegation von inetz-Geschäftsführer Holger Frey, Betriebsstellenleiter Felix Wirth und Karsten Leonhardt, Kommunalbetreuer von eins. Der Standort wurde zwischen 2022 und 2023 saniert.
Zu Beginn stellte Holger Frey das Leistungsportfolio vor: Das Unternehmen versorgt in Südwestsachsen Kunden mit Gas und ist darüber hinaus in Chemnitz für die Strom-, Fernwärme/Kälte- sowie Trinkwasserversorgung zuständig und betreibt das Abwasserkanalnetz und die Stadtbeleuchtung. Neben dem regulären Betrieb des Gasnetzes, der die Überwachung und Instandhaltung der Leitungsnetze umfasst, steht die inetz auch im Notfall bereit – etwa bei Gasgeruch, wo der Bereitschaftsdienst innerhalb von 30 Minuten vor Ort ist. Oberbürgermeister Holuscha lobte die enge und verlässliche Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Unternehmen.
Bei der Besichtigung der modernisierten Räume, in denen inetz ihre Arbeit im unteren Gebäudebereich verrichtet, wurden auch bauliche Änderungen thematisiert – insbesondere der verbesserte Brandschutz und die Beseitigung von Hochwasserschäden. Im Obergeschoss befinden sich künftig Büros für Mitarbeiter von eins, die sich um den Ausbau des Glasfasernetzes kümmern – ein wichtiger Schritt zur besseren Erschließung der Region. „Der Besuch zeigt, wie wichtig der Erhalt dieses Standorts ist“, betonte Oberbürgermeister Holuscha.
Im anschließenden Austausch ging es um Versorgungssicherheit und Herausforderungen wie Epidemien oder Versorgungsengpässe. „Die Planspiele und die daraus gewonnenen Erkenntnisse haben uns in vielen Punkten vorangebracht“, erklärte inetz-Geschäftsführer Holger Frey. Er lobte sein Team: „In Notlagen halten alle zusammen. Ich habe nie erlebt, dass etwas nicht funktioniert hat.“
Auch die kommunale Wärmeplanung war Thema – ein Prozess, den die Kommunen bis 2028 abschließen müssen und der an bundesrechtliche Vorgaben gekoppelt ist. „Es ist wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger wissen, wie sich die Energieversorgung in den nächsten 10 bis 20 Jahren entwickeln wird“, sagte Holuscha. Doch es gibt Hürden: „Wenn eine Kommune nur auf Strom setzt, würden bestehende Gasnetze und damit kommunales Eigentum auf lange Sicht stillgelegt. Das könnte Industrieunternehmen zum Wegzug zwingen, die auf andere Energieträger angewiesen sind“, erläuterte eins-Kommunalbetreuer Karsten Leonhardt. Auch Holger Frey betonte, dass die kommunale Wärmeplanung ein langfristiger Prozess sei, der schrittweise umgesetzt werde. Entscheidend sei, dass sich die Kommunen aktiv mit dem Thema befassen, da Wärme einen wesentlichen Teil des Energieverbrauchs ausmacht. „Technologieoffenheit ist hier der richtige Weg“, so Frey. Große Umwälzungen seien jedoch zunächst nicht zu erwarten. „Wichtig ist, die Öffentlichkeit einzubinden und den Prozess transparent zu gestalten“, ergänzte Holuscha.
Die Zukunft bleibt für Energieversorger herausfordernd – etwa im Hinblick auf Klimaneutralität. In den kommenden Jahren soll Wasserstoff Erdgas in den Leitungsnetzen ersetzen. inetz hat bereits die Wasserstoffverträglichkeit des 7.000 Kilometer umfassenden Gasnetzes geprüft. „Die Ergebnisse sind vielversprechend, aber es gibt noch einiges zu tun – insbesondere müssen im Reglerbereich einige Baugruppen ausgetauscht werden“, hieß es vonseiten inetz. Frey hob hervor, dass die Wärmeerzeugung eine zentrale Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität spiele.
Abschließend informierte inetz über zukünftige Bauprojekte, darunter die Erneuerung der Gasleitung zwischen dem städtischen Bauhof und dem Baumwollpark. Geplant ist ein Ringverbund mit vier Regelanlagen, um im Falle einer Havarie die Versorgung ganzer Stadtteile sicherzustellen. Zudem soll die Leitung künftig unterirdisch verlaufen. „Uns ist es wichtig, Baumaßnahmen zu koordinieren und mit anderen Erneuerungen zu bündeln“, erklärte Betriebsstellenleiter Felix Wirth. efh