Ein Szenario wie in den Jahren 2002 und 2013: Auch zu Weihnachten 2023 wurden in Flöha umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um einer drohenden Hochwasserlage entgegenzuwirken. In mehreren Teilen des Stadtgebiets von Flöha und Falkenau kam es in einem Übungsszenario am 17. Mai 2025 zu Überflutungen, wodurch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehren Flöha und Falkenau, die freiwilligen Helfer der Wasserwehr sowie der städtische Bauhof stark gefordert waren. Zusammen bilden die Einheiten die Wasserwehr der Stadt Flöha, zu welcher auch der Verwaltungsstab gehört. Die vielen engagierten Helferinnen und Helfer arbeiten im Ernstfall eng zusammen, wie in Übung demonstriert wurde.
Aufgrund des hohen Einsatzaufkommens wurde in der Feuerwache an der Turnerstraße eine ortsfeste Befehlsstelle eingerichtet. Diese fungierte als zentrale Leitstelle zur Koordination aller Maßnahmen. Von dort aus wurden Einsatzaufträge beurteilt, priorisiert und den verfügbaren Einheiten zugewiesen.
Die Einsatzlagen waren vielfältig: Fahrzeuge drohten in Bachläufe zu rutschen, Personen waren auf einer Insel oder in überfluteten Kellern eingeschlossen, Personen wurden im Wasser gesichtet, Gefahrstoffe gelangten ins Wasser, Straßen standen unter Wasser, und sogar Brände mussten, wenn auch nur trocken, bekämpft werden.
Zwischen der Augustusburger Straße 67 und 69 wurde im Rahmen der Ausbildung eine Hochwasserschutzpumpe installiert und in Betrieb genommen. Parallel dazu kontrollierten Helfer der Wasserwehr die Deiche entlang der Flussläufe, um mögliche Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.
Zu Beginn der Ganztagsübung bedankte sich Oberbürgermeister Holuscha bei den beteiligten Angehörigen der Feuerwehr, den in der Wasserwehr ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürger und den Angestellten des städtischen Bauhofs für deren Einsatzbereitschaft. Den Teilnehmenden wurden durch den Stadtwehrleiter die Abläufe der Gefahrenbewertung im Hintergrund ausführlich erläutert. Dabei lag der Fokus auf dem Zusammenspiel zwischen den aktuellen Wasserständen und den offiziellen Hochwassermeldestufen, um in den einzelnen Komponenten der Wasserwehr die Prioritäten festzulegen.
Flöhas Oberbürgermeister Volker Holuscha betonte, dass solche Übungen von entscheidender Bedeutung sind, um im Ernstfall schnell, koordiniert und effizient handeln zu können. Der Schwerpunkt liege dabei nicht nur auf der technischen Bewältigung einzelner Einsatzlagen, sondern vor allem auf der reibungslosen Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren – von Feuerwehr über Wasserwehr bis hin zum Bauhof. „Wenn alle Beteiligten ihre Schnittstellen und Abläufe kennen und aufeinander abgestimmt agieren, kann im Ernstfall wertvolle Zeit gespart und größere Schäden verhindert werden“, so der Oberbürgermeister.
Besonders hervorzuheben ist, dass es sich bei dieser groß angelegten Einsatzübung um ein Novum für Flöha handelte: „Erstmals wurde die bereichsübergreifende Zusammenarbeit in einem solchen Umfang praxisnah erprobt – ein wichtiger Schritt für die künftige Krisenbewältigung in der Region“, wie Stadtwehrleiter Silvio Schindler erklärte.
Insgesamt waren rund 60 Personen an dem samstäglichen Übungsszenario beteiligt.